Mittwoch, 13. März 2013

Mit dem Boot durch das Mekong-Delta


Hallo Ihr Lieben,

ich habe die letzten beiden Tage im Dschungel des Mekong-Deltas verbracht – ein unheimlich tolles Erlebnis. Da sich die Eindrücke, welche ich im Mekong-Delta gesammelt habe, gar nicht in Worte fassen lassen, werde ich diesen Beitrag mit möglichst vielen Bildern bestücken. Wie sagt man so schön; „Ein Bild sagt mehr als Tausend Worte“!

Gestartet habe ich meine Expedition in Cai-Be. Die Kleinstadt ist mit dem Bus innerhalb von zwei Stunden von Saigon aus zu erreichen. Leider musste mich meinen bequemen Doppelsitz nach wenigen Minuten wieder hergeben, weil dort das hiesige Gepäck zweier französischer Touristen untergebracht werden sollte. Mein neuer Sitzplatz war leider weniger angenehm. Ich wurde neben eine extrem übergewichtige russische „Dame“ gesetzt, die sich vermutlich seit ihrer Ankunft im Vietnam weder geduscht, noch die Kleidung gewechselt hat. Der säuerliche Schweißgeruch hat eine leichte Übelkeit bei mir ausgelöst und da die Gute zudem auch noch die Hälfte meines Sitzes mit eingenommen hatte und die Armlehne ein Ausweichen in den Mittelgang verhinderte, wurde mir klar, dass ich die Fahrt keine zwei Stunden aushalten würde. Ich bin da normalerweise sehr schmerzfrei, aber das war nun sogar für mich zu viel des Guten. Trotz Mitleid und schlechten Gewissens der dicken Frau gegenüber habe ich den Busfahrer um eine Ausweichmöglichkeit gebeten und, siehe da, ein erstklassiges Business Class Update nach vietnamesischen Standards erhalten. Einen faltbaren Campingstuhl im Mittelgang des Busses! Wunderbar komfortabel und absolut sicher! Diese Busfahrt werde ich so schnell nicht vergessen.














Das Mekong-Delta ist eine Region im Südwesten vom Vietnam und besteht aus mehreren Flussarmen und Kanälen welche im südchinesischen Meer münden. Die Gegend um das Mekong-Delta wird auch als die südliche Reiskammer Vietnams bezeichnet, da der Schwemmlandboden jährlich eine Produktion von 16 Mio. Tonnen Reis ermöglicht. Die Einwohner arbeiten, wohnen und leben größtenteils auf dem Wasser.




















































Während meiner Bootsfahrt entlang des Mekongs bin ich unzähligen, mit Reissäcken oder Sand beladenen Schiffe begegnet. Auf das Sandthema gehe ich später noch genauer ein. Am Ufer des Mekongs befinden sich Reismühlen, Lagerhallen und kleine Manufakturen, welche Reispapier (wird u.a. für Frühlingsrollen verwendet), Reisschnaps oder Coconut Candy (weiche, Karamell Bonbons, hergestellt aus Kokosnussmilch…sehr lecker!!!) produzieren.






















































Im Mekong-Delta ist der Wasserspiegel zuletzt um sechs Millimeter pro Jahr angestiegen. Grund dafür ist neben der globalen Erwärmung, der Raubbau an Sand. Der Vietnam hat in der Vergangenheit Sand nach Singapur exportiert. Der Stadtstaat benötigt den Sand um die Insel künstlich zu vergrößern. Durch den Bauboom der letzten Jahre wird die Fläche langsam knapp. Der Abbau von Sand entlang des Mekongs führte zu absinkenden Uferflächen und einstürzenden Häusern. Des Weiteren gingen hierdurch Reisanbauflächen verloren. Der Vietnam hat daraufhin den Abbau von Sand gestoppt.
Da mich das Thema neugierig gemacht hat, habe ich ein wenig im Internet recherchiert und bin hierbei auf unzählige illegale Anbieter von Mekong Sand gestoßen. Das erklärt vermutlich auch die unzähligen mit Sand beladenen Boote, denen ich während meines Trips begegnet bin.

Nachdem ich die Stadtgebiete verlassen habe, ging es mit einem Kanu weiter durch den Dschungel des Vietnams bis nach Vinh Long.































































Bei meiner Weiterfahrt nach Can Tho konnte ich den wunderschönen Sonnenuntergang im Dschungel betrachten. Aus den am Ufer gelegenen Häusern haben uns Kinder freudig entgegen gewunken während ihre Eltern geangelt, im Wasser gebadet oder dort ihr schmutziges Geschirr und ihre Wäsche gewaschen haben.
Mein Abendessen in einer vietnamesischen Garküche war mal wieder ein wenig abenteuerlich, da ich mich mit Händen und Füßen verständigen musste. Dennoch habe ich es irgendwie geschafft dem Kellner zu vermitteln, dass ich auf Hühnerköpfe und –füße in meiner Suppe verzichte.




Am nächsten Morgen ging es weiter zum schwimmenden Markt „Floating Market“ von Cai Rang. Dort verkaufen die Händler ihre Ware direkt vom Boot aus. Für eine frische Ananas zahlt man hier rund 30 Cent.













































Mein Trip ins Mekong-Delta war einer der tollsten Ausflüge, den ich jemals gemacht habe. Gekostet hat mich die zwei Tages Tour $30 inklusive Hotelübernachtung und Mittagessen.

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